Zur Allgemeinen Didaktik der Waldorfpädagogik und Klafkis bildungstheoretischen Ansätzen – Bezüge und Trennlinien

Authors

  • Wilfried Sommer

Abstract

Zusammenfassung. Schulische Lehr- und Lernprozesse und curriculare Entscheidungen sind in der Waldorfpädagogik mit dem Anspruch verbunden, in Passung zu den Entwicklungsmöglichkeiten der Schüler zu stehen. Auf dieser Grundlage bildet das didaktische Modell des Epochenunterrichts mit seinem phänomenologischen Unterrichtsansatz eine allgemeindidaktische Rahmung: Dort wird von „Einzelbeispielen hoher Wirklichkeitsdichte“ (Wagenschein, 2008) ausgegangen, die das Potenzial haben, ein Allgemeines im Besonderen freizulegen. Die allgemeinen Zusammenhänge, welche sich Schüler in reflexivem Abstand mit einer objektivierenden Einstellung erarbeiten, werden aus lebensweltlichen, besonderen Erfahrungen entwickelt.
Es zeigt sich, dass der phänomenologische Unterrichtsansatz nicht nur als folgerichtiges Komplement zu der epistemologischen Position der Waldorfpädagogik selbst aufgefasst, sondern mit Klafkis (1964) Theorie der kategorialen Bildung auch spezifisch reflektiert werden kann: Die materiale Seite der Bildung und damit das phänomenologisch Aufgeschlossene hat das Potenzial, besonders eng mit der formalen Seite der Bildung verschränkt zu werden, wird doch die formale Seite als die sich realisierende Person der Schüler in ihrem Übergang bzw. ihrer Erkenntnisleistung von einer lebensweltlichen zu einer objektivierenden Perspektive aufgefasst.

Schlüsselwörter: Allgemeine Didaktik, Klafki, kategoriale Bildung, Didaktik der Waldorfpädagogik, Steiner, Wagenschein, naturwissenschaftlicher Unterricht, Curriculumforschung.

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Fundamentals / Grundlagen / Peer Reviewed Articles