Oberstufenunterricht an der Waldorfschule: Kognitive Herausforderungen für das verkörperte Selbst

Authors

  • Wilfried Sommer

Abstract

Zusammenfassung. Die Unterrichtsprozesse in der Oberstufe Freier Waldorfschulen weisen spezifische Merkmale auf: Sie wenden sich z.B. an heterogene Lerngruppen und legen dort das Lernen so an, dass es sich zu einem Verständigungsprozess mit der Welt und mit sich selbst entwickeln kann. Die didaktische Aufbereitung der Unterrichtsinhalte muss das nicht nur zulassen, sondern auch das verkörperte Selbst mit seinen unterschiedlichen Lebensmodi berücksichtigen. Dieser Rahmen soll in der Sprache der phänomenologischen Anthropologie charakterisiert werden. Die Dialektik von zentrischer und exzentrischer Position wird ebenso wie die Rolle von eingebundener und abgelöster Perspektive thematisiert.
In einem ersten Teil kommen in dieser Ausgabe nicht nur die Unterrichtsprozesse zur Sprache, sondern auch deren philosophisches Umfeld. An zwei konkreten Unterrichtsbeispielen wird dann der entsprechende Weg in die pädagogische Praxis verdeutlicht. In der nächsten Ausgabe soll in einem zweiten Teil die Unterrichtsmethodik untersucht werden. Hier wird es um die Frage gehen, wie Schülerinnen und Schüler durch die Unterrichtspraxis ihr Bedürfnis nach intellektueller Verortung auch auf sich als verkörperte Personen beziehen und damit ein Denken entwickeln können, das sie nicht von sich als Personen entfremdet, sondern vielmehr ihr verleiblichtes personales Dasein in Zusammenhänge stellt.

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Fundamentals / Grundlagen / Peer Reviewed Articles