Die Bedeutung der Erziehung und kritischer Lebensereignisse für den Sinn des Lebens

Authors

  • Barbara Kolarik

Abstract

Abstract. The main purpose of this study is to investigate the significance of critical life events and childhood relations with parents for the present perception of meaning in life. A number of 231 volunteers of different ages and professions were questioned. They had to complete the Purpose in Life Test (PIL) by Crumbaugh and Maholick (1964), the Questionnaire of recalled parental rearing behaviour (QRBRB) by Schumacher, Eismann and Brähler (1999), a list of life events newly developed from the “Leipziger Ereignis- und Belastungsinventar (LEBI)” by Richter and Guthke (1995) and the Brief COPE by Carver (1997). Additionally they had to answer demographic questions about themselves. In the present study specific demographic variables point to significant differences in the level of subjective meaning in life. According to the life events, significant correlations between the favorability of life events and the score of subjective meaning in life were found. There were also significant differences in the level of subjective meaning of life between those who had and those who had not experienced a certain life event. A general linear model demonstrated that the quality of recalled parental rearing behavior moderates the relation of composite favorability of events to the subjective meaningfulness of life. The results of the demographic variables, life events and the perceived parental rearing behavior were interpreted in the context of Frankl’s theory of meaning and other previous surveys. The data of coping is interpreted in the context of the hierarchical control theory of acting. On the highest level of this hierarchy the meaning of life is designed.

Keywords: meaning in life, life events, coping, parental rearing behavior

Zusammenfassung. Das zentrale Anliegen der vorliegenden Arbeit ist es, die Bedeutung kritischer Lebensereignisse und die Bedeutung der erinnerten Erziehung für die aktuelle Wahrnehmung von Sinn im Leben zu untersuchen. Insgesamt konnten 231 der befragten Personen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren in die Analyse einbezogen werden. Methodisch wurde dafür eine Fragebogenbatterie erstellt, die es ermöglichte die aktuelle Sinnerfüllung (Purpose in Life Test von Crumbaugh & Maholick, 1964), die retrospektiv erinnerte Erziehung (Fragebogen zum erinnerten elterlichen Erziehungsverhalten von Schumacher, Eismann & Brähler, 1999), die kritischen Lebensereignisse der gesamten Biographie (Leipziger Ereignis- und Belastungsinventar von Richter & Guthke, 1995), das dispositionelle Bewältigungsverhalten (Brief COPE von Carver, 1997), sowie einige demographische Variablen zu erheben. Sowohl die Ergebnisse zu den demographischen Variablen als auch die Analysen der einzelnen kritischen Lebensereignisse zeigten signifikante Unterschiede in der Ausprägung des aktuellen Lebenssinns. Auch die durchschnittliche Erwünschtheit kritischer Lebensereignisse steht in einem positiven Zusammenhang mit der aktuellen Wahrnehmung von Sinn im Leben. Weiters zeigten allgemeine lineare Modelle, dass die Qualität der erinnerten Erziehung einen moderierenden Effekt auf diesen Zusammenhang ausübt. Für die Interpretation der Ergebnisse zu den demographischen Variablen, den kritischen Lebensereignissen und der Erziehung wurden die Sinntheorie von Frankl und andere vorangegangene Studien herangezogen. Die Daten zum Bewältigungsverhalten wurden im Rahmen der Theorie der hierarchischen Kontrolle des Handelns gedeutet. Auf der höchsten Ebene dieser Hierarchie wird der Sinn des Lebens konstruiert.

Schlüsselwörter: Bewältigung, Erziehung, Lebenssinn, kritische Lebensereignisse

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Empirical Research / Beiträge zur empirischen Forschung / Peer Reviewed Articles