Überlegungen zur Integration von Tierschutzthemen indas Fach Sozialkunde an Waldorfschulen (Oberstufe)
Abstract
In der Fächervernetzung von Sozialkunde/Politik/Wirtschaft kulminieren die im phänomenologischen Unterricht entstandenen Kenntnisse und individuelle ethische Haltungen zu Umwelt, Kultur, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft u.a.m. Damit stellt diese Fächergruppe ein Kulminations- und Kernfach der Waldorfpädagogik dar. Es bietet die Möglichkeit, die Schüler:innen auf einer Metaebene an Themen heranzuführen und die bereits in anderen Fächern erprobten Formen der entwicklungsgemäßen Urteilsbildung zu praktizieren, diese zu vertiefen, Diskurse zu üben, andere Positionen zu ‚ertragen‘ und Selbstwirksamkeit wie Handlungsfähigkeit zu fördern. Der vorliegende Beitrag fokussiert sich auf das in den (Human-)Animal-Studies zunehmend auch kulturell diskutierte Verhältnis von Tier-Mensch-Habitat, seiner gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Dimension und betrifft das Leben der Tiere in einer vom Menschen beherrschten Welt existentiell. Tierschutzthemen berühren unser alltägliches Leben, angefangen bei unserer Kleidung und Nahrung, unserem Konsum, über unser Zusammenleben mit Haustieren hin zu Umwelt-und Klimafragen, Themen, die in den Fächern Sozialkunde/Politik/Wirtschaft thematisiert und exponiert werden sollten. Ziel des Aufsatzes ist es, das auch außerhalb der Waldorfpädagogik unterrepräsentierte Thema Tierschutz, Tierethik sowie sozial- wie kulturökologische Fragenstellungen hinsichtlich einer curricularen Implementierung an Waldorfschulen zu begründen.